6.14 Taufe
Was ist eine Taufe?
Ist eine Säuglings-„Taufe“ eine biblische Taufe?
Was ist die Wahrheit beim Thema „Taufe“?
Die Wahrheit erkennt man durch das Wort Gottes (die Bibel) und den Heiligen Geist.
Jh 8,31-32:
„Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn gläubig geworden waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“
Daher gilt für Nachfolger Jesu, dass den Aussagen der Bibel eine höhere Priorität eingeräumt wird, als Beschlüssen von kirchlichen Konzilen und Traditionen. Anhand der Bibel und mit der Hilfe des Heiligen Geistes ist es nicht schwer, Gottes Sicht über die Taufe zu erfahren. Was der Einzelne oder Denominationen über Taufe denken ist eher unwichtig - wichtig ist ausschließlich: den Willen Gottes zu erkennen.
Welche Arten von Taufe kommen im Neuen Testament vor?
- Die Taufe des Johannes (die Taufe zur Buße).
- Die Wassertaufe (die Taufe, der Buße und Glauben vorausgehen müssen). Sie ist ein öffentliches Zeichen vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt.
- Die Geistestaufe =„getauft werden im Heiligen Geist“
Warum ist es wichtig getauft zu sein?
- weil es in der Bibel steht: „Wer glaubt und getauft ist, der wird gerettet.“(Mk 16,16)
- weil Jesus es befohlen hat: Predigt das Evangelium aller Welt und taufet sie...
- weil es ein Bekenntnis vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt ist.
Aspekte der Taufe:
Buße:
Apg 2,37-38:
„Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.“
Glaube:
Mk 16,15-16
Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
Apg 8,36-38
Als sie aber des Weges dahin zogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer spricht: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! Und er hieß den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.
Hebr 6,1-2
„Darum wollen wir [jetzt] die Anfangslehre von Christus verlassen und zur Vollkommenheit übergehen, nicht abermals den Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, mit der Lehre von Taufen, von der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.“
Die Bitte um ein gutes Gewissen:
1.Petr 3,21:
„Als Abbild davon rettet nun auch uns die Taufe, welche nicht ein Abtun fleischlichen Schmutzes ist, sondern die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, ...“
Zusammenfassend kann man die Voraussetzungen für eine Wassertaufe wie folgt beschreiben: Eine Person, die getauft werden möchte, muss erstens das Evangelium gut genug gehört haben, um es verstehen zu können, zweitens Buße tun (umkehren) und drittens glauben, dass Jesus stellvertretend für die Sünde starb.
Ein Jünger werden:
Mt 28,19-20:
„Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie lehret halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!“
Fakten über die Säuglingstaufe:
- Das griechische Urwort von „taufen“ heißt „ein-/untertauchen“ (nicht besprengen).
- Zuerst der Glaube, dann die Taufe. (Alles andere ist gut gemeint - aber biblisch nicht haltbar)
- Das Wort Gottes ist der Maßstab – nicht eine Tradition.
- Die Säuglingstaufe findet man an keiner Stelle des Neuen Testaments.
Gegenargument:
Befürworter der Säuglingstaufe geben als neutestamentlichen Beleg die Bibelstellen an, in denen davon berichtet wird, dass ein Bekehrter mit seinem ganzen Haus getauft wurde (hier unterstellt man, dass auch Säuglinge mit getauft wurden). Jedoch wird in diesen Versen deutlich, dass diejenigen getauft wurden, die das Evangelium hörten, glaubten, Buße taten (dies schließt jedoch die Säuglinge eindeutig aus).
- Es gibt auch keine Taufe durch Besprengung mit Wassertropfen in der Bibel - weder bei Erwachsenen noch bei Kindern.
- Wer als Säugling kirchlich „getauft“ wurde, ist im biblischen Sinn noch nicht getauft. Buße und Glauben fehlten als Voraussetzung zur Taufe.
- Was viele nicht wissen: Die Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin waren zuerst gegen die Säuglingstaufe. Sie gingen jedoch später Kompromisse ein.
- Auch in der Ev. Kirche ist es offiziell möglich, einen Säugling statt der Taufe segnen zu lassen (die Taufe kann dann später erfolgen, wenn der Täufling zu Jesus umkehren und an Ihn glauben kann).
Warum werden Säuglinge getauft?
Man nimmt an, dass die Taufe Gnade vermittelt.
Damit „die Befleckungen der Geburt abgewaschen werden“ (Origenes)
Im Jahr 251 n.Chr. wurde auf einer Synode von 66 Bischöfen schriftlich festgelegt, dass man durch die Taufe wiedergeboren ist („auf dass wir die Seele des Kindes nicht der Gefahr ewiger Verdammnis aussetzen“). So auch im Luthertum: „...im Wasser der Taufe werden wir zu Kindern Gottes wiedergeboren...“
Mit Konstantin (312 n.Chr.) bekam die Säuglingstaufe eine politische -Macht erhaltende- Bedeutung: So wie man Römer wurde ohne persönliche Überzeugung, wurde man Christ ohne persönliche Überzeugung.
Calvin verband die Taufe nicht mit der Wiedergeburt, sondern meinte: dadurch „werde der Same der Buße durch das verborgene Wirken des Heiligen Geistes in die Säuglingen gelegt.“
Bromiley meint, dass die Säuglingstaufe ein Zeichen des Neuen Bundes sei, so wie die Beschneidung ein Zeichen im Alten Bund war.
Zusammenfassend sei hierzu gesagt: Sobald man eine biblisch nachvollziehbare Lehre verlässt, seiner eigenen Meinung folgt, kommt unweigerlich Chaos auf.
Mt.15,3: „Warum übertretet ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferungen willen?“
Empfehlung:
- Säuglinge statt der „Taufe“ segnen zu lassen (Jesus: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht“).
- Jeder, der als Säugling kirchlich „getauft“ wurde, prüfe die Aussagen der Bibel und bitte den Heiligen Geist zu bestätigen, ob eine Taufe, der Buße und Glaube vorausgeht, für sich selbst dran ist.
- Jesus ruft uns auf, im Frieden miteinander zu leben.
Literatur:
- Die Bibel u. Konkordanz: „Taufe“
- David Pawson, Wiedergeburt, Anhang A: Die Hintergründe der Säuglingstaufe - Geschichte und theologische Diskussionen.
- Derek Prince, Die Grundlagen des christlichen Glaubens, Die Lehre von der Taufe
- Matthias Hüttl, Biblische Kurzstudien Nr.5 , - Wassertaufe, Josua Verlag
- Handbuch Die Geschichte des Christentums, Stichwort „Taufe“
- Erwin W. Lutz, Gefährliche Weichenstellung, Geschichte der Säuglingstaufe (Seite 121-145)
- Bruno Schär, Der Geist und die Braut sprechen: Komm!, Seiten 134-140, LCA-Verlag, Tel. 0041 719512610)