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6.12 Die Hausgemeinde-Bewegung

Worum geht es?
- Gottes Reich in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen fördern.

- Jesus bekannt machen, damit Menschen, errettet werden und zu Jüngern gemacht werden.

- Durch: Sich selbst multiplizierende Gruppen/Hauskreise/Hausgemeinden.

(Es geht um exponentielle Multiplikation von Gruppen - anstelle einer Addition.)

Die Ausgangslage:
- Das Reich Gottes wird im Moment in den verschiedenen Gesellschaftsbereichen nur sehr zögerlich gebaut. Von einem Durchdringen mit christlichem Gedankengut und Werten kann nicht die Rede sein.

- Kaum jemand findet eine persönliche Beziehung zu Jesus.

- Die bisherigen Ansätze, Konzepte und Ideen für Evangelisation haben Resultate, die gegen Null gehen.

- Christen spielen in den meisten Bereichen der Gesellschaft im Moment noch eine unbedeutende, insgesamt kaum wahrnehmbare Rolle.

Es muss sich etwas ändern!

- Die Lage ist dramatisch! Millionen Leute gehen in dieser Generation verloren – sie werden die Ewigkeit nicht bei Gott verbringen! („Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird in den Feuersee geworfen.“ Offb. 20,15)

Wie sieht Gott die Lage?
- Er liebt jeden Einzelnen. Jesus hat sein Leben für sie gegeben.

- Er möchte, dass sie die Wahrheit erkennen, frei, errettet und zu Jüngern gemacht werden.

- Er möchte durch die Gaben, Fähigkeiten und Finanzen sein Reich weltweit bauen.

Merkmale dieser Gruppen – aus den weltweit gemachten Erfahrungen bei Kleingruppen-bewegungen:

- Was ist eine Hausgemeinde-Bewegung?

Def.: Eine schnelle und exponentielle Multiplikation von Kleingruppen.

- Ein exponentielles Wachstum ist nur möglich, wenn neue Gruppen von bestehenden Gruppen gegründet werden.

- Es sind Gruppen, deren Teilnehmer die gleiche Sprache sprechen und die gleiche Kultur pflegen: z.B. Geschäftsleute und ihre Familien.

- Die Gruppen sind gegründet auf dem Wort Gottes und dem allgemeinen Priestertum.

- Gebet ist eine Schlüsselkomponente. Intensives Gebet ist Teil der DNS der Kleingruppen. Anbetung spielt eine zunehmend wichtige Rolle. (Gott ist ein Gott, der angebetet werden möchte)

- Die Bewegung sollte gespeist werden von: Gebet, Jüngerschaft, Leiterschaftstraining und der Kleingruppen-Methodik.

- Die Gruppen beten und strecken sich danach aus, dass ein missionarischer Eifer zunimmt.

- Die Kleingruppen werden nicht von außen kontrolliert, sondern von einem apostolischen Dienst begleitet (z.B. von einem Strategie-Koordinator).

- Das Evangelium wird breit und mit hohem Aufwand gestreut. Rückmeldungen sollen möglich sein – Leute, die Interesse bekunden, sollen Gesprächspartner finden.

- Die fünf grundlegenden Prinzipien sind:
> Partizipatives Bibelstudium (d.h. jeder ist aktiv beteiligt),
> Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber (dies ist der Maßstab für erfolgreiches Handeln),
> Die Kleingruppen werden von im Beruf stehenden Laien geleitet,
> Wird die Kleingruppe zu groß, wird sie geteilt (höchstens 15 Teilnehmer),
> Die Kleingruppen treffen sich nicht in Kirchen, sondern in Privathäusern, Restaurants oder Firmen.

- Neugläubige werden sofort getauft und gelehrt, dass es selbstverständlich ist, andere für Christus zu gewinnen und zu neuen Kleingruppen zu formieren.

- Lukas 10 ist eine geeignete Missionsstrategie (Zu zweit ausgesandt, um den „Mann des Friedens“ zu finden und ihn und sein soziales Umfeld zu Gott zu führen).

- Jeder Angelegenheit des Glaubens und des praktischen Lebens werden folgende Fragen gegenübergestellt:

- Was würde Jesus in dieser Situation tun?

- Was sagt Gottes Wort?

- Die 10 gemeinsamen Elemente erfolgreicher Kleingruppenbewegungen:

- Gebet ist die Quelle der Kraft für den Gründer und gibt ihm auf effektivste Weise den größten Reichtum weiter, den er in seine Arbeit mitnimmt.

- Reichliches Säen des Evangeliums. „Wer überschwänglich sät, wird überschwänglich ernten.“

- Bewusste und vorsätzliche Multiplikation von Kleingruppen von der ersten Gründung an.

- Die Heilige Schrift hat oberste Autorität.

- Geleitet werden die Kleingruppen dezentral, von lokalen Leitern.- Die Leiter sind Laien.

- Die Struktur besteht aus Kleingruppen.

- Multiplikation durch das Gründen von Kleingruppen durch Kleingruppen.

- Schnelle Reproduktion ist für die Existenz einer Bewegung notwendig. Sie unterstreicht die Wichtigkeit und die Dringlichkeit, zum Glauben an Jesus zu kommen.

- Gesunde Kleingruppen.

In allen erfolgreichen Bewegungen haben Kleingruppen diese fünf Werte gemeinsam:

- Schulung und Jüngerschaft

- Anbetung/Gebet/Bibelstudium

- Gemeinschaft
- Evangelistische und missionarische
Bemühungen
- Dienst (diakonisch)

Die weltweit zehn häufig vorkommenden Faktoren erfolgreicher Bewegungen

- Anbetung/Gebet/Studium in einer kulturell angepassten Art.

- Evangelisation hat gemeinschaftliche Konsequenzen

in der eigenen Familie,

in der Firma,

im sonstigen sozialen Umfeld.
- Taufe direkt nach der Bekehrung.

- Schnelle Eingliederung Neugläubiger in das Leben und den Dienst der Kleingruppe.

- Direkt evangelistisch handeln und leben.

- In Jüngerschaft wachsen und andere zu Jüngern machen.

- Mithelfen neue Kleingruppen ins Leben zu rufen.

- Leidenschaft und Furchtlosigkeit.

- Sinn für die Dringlichkeit und die Wichtigkeit der Erlösung und Notwendigkeit einer Bekehrung.

Zehn praktische Ratschläge:

- Von Anfang an auf eine Kleingruppengründungsbewegung hinarbeiten.

- Eine umfassende Strategie entwickeln und anwenden. Sie steht auf mindestens vier Säulen:
Gebet
Gottes Wort
Evangelisation

Kleingruppengründung
- Plus Ergänzung durch humanitäre Hilfe, Kommunikation und andere Bemühungen.

- Alles in Bezug auf das Erreichen der Endvision beurteilen. Lernen, „nein“ zu sagen.

- Zielorientiertes Ernten anwenden. Mit Rückantwortmöglichkeiten arbeiten.

- Interessierte versammeln und gewinnen.

- Mehrere Leiter pro Kleingruppe einsetzen.

- „Väter und Mütter in Christo“/ Älteste (im Plural).

- Die Wichtigkeit des Zeugnisgebens von Anfang an deutlich machen.

- Die Kleingruppen fördern die Einheit der Gemeinde vor Ort (Joh. 17), da sie nicht konfessionell gebunden sind!


In den Gruppen:
- Evangelisation der Zielgruppe

- Jüngerschaft (Lehre)

- Mentorenbeziehungen

- Gebet für Kranke

- Abendmahl – Verkündigungsmahl, Proklamation

- Befreiungsdienst (Habsucht, Süchten, etc.)

Anbetung – Gott ist ein Gott, der angebetet werden möchte (Lobpreis + Leben)

Wie können das z.B. Geschäftsleute leben?
- Fürbitte, konkret – Top Ten Gebetskarte

- Fasten

- Den Heiligen Geist in einer guten Art einbinden (biblische Lehre über Geistestaufe + die Umsetzung in die Praxis)

- Apostolisch begleitet

- Prayer Force

- Taufen

- U.a. in Unternehmen diese Gruppen gründen

- Aufarbeitung von Sünden der Vergangenheit in den einzelnen Städten

- Trachten nach Einheit in der Stadt („Daran wird die Welt erkennen, dass du mich gesandt hast, wenn sie eins sind.“ Joh. 17)
Bewusst die Gemeinschaft und Einheit mit anderen Christen am Ort suchen und leben.

Die Kleingruppen agieren wie kleine Gemeinden. Def: Gemeinde: „Eine Versammlung von Christen unter Leitung.“

- Jede Kleingruppe ist vernetzt mit anderen Christen vor Ort und wird apostolisch begleitet/ ggfs. korrigiert.


Literatur:
- Gemeinde-Gründungs-Bewegung, David Garrison, Freitagsfax Verlag, ISBN 3-927934-99-4.
- www.gloryworld.de,
- www.churchplantingmovements.com
- Häuser, die die Welt verändern, Wolfgang Simson, ISBN 3-928093-12-6.