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4.20 Impartation – Übertragung von Salbung

Die Bibel lehrt uns im Alten und Neuen Testament wie Menschen eine Salbung empfangen.

Salbung im Alten Testament

Zur Zeit Moses und der Propheten wurden Menschen oder Gegenstände, auf die Salböl ausgegossen wurde, für Gottes Absichten ausgesondert. Gott wies Mose an, heiliges Salböl zu mischen, als er auf dem Berg Sinai zu ihm sprach (2.Mo. 30,23-24). Dieses Öl wurde verwendet, um die Stiftshütte zu salben und ihre Einrichtung (u.a. die Bundeslade). Aaron und seine Söhne, Propheten und Könige wie Saul und David wurden gesalbt, indem das Salböl über ihren Kopf ausgegossen wurde. Öl ist das Symbol für eine Weihe.

Salbung im Neuen Testament

Im Neuen Bund ist der Heilige Geist unser Öl (Joh.20,19-23).

Unsere Salbung kommt von der Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Herzen. In Joh.16,7 sagte Jesus, es sei gut, dass Er weggehe - damit der Tröster / Heilige Geist kommen kann.

Die Erfüllung mit dem Geist Gottes ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Sie ist für alle bestimmt und wird von allen gebraucht und ist für alle verfügbar. Deshalb fordert uns das Wort Gottes in Eph. 5,18 auf: „Lasst euch vom Geist Gottes erfüllen.“

Jesus sagte Seinen Jüngern (Apg.1,5), dass sie im Heiligen Geist getauft werden würden. Das Wort heißt im griech. baptizo und bedeutet `etwas einzutauchen´, so wie man ein Stück Stoff eintaucht.

Wir können unser Fleisch nicht selbst kreuzigen, es ist ein Werk des Heiligen Geistes.

Wir brauchen ihn, damit alles Unheilige verschwindet: falsche Wünsche, schlechte Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Er kann in uns das Leben Jesu Christi erschaffen.

Der Zweck der Salbung ist es, uns für eine Beziehung mit dem Vater auszusondern und uns zu bevollmächtigen, dass zu tun, wozu Gott uns berufen hat.

Jesus sagte in Apg. 1,8: „Aber ihr werdet die Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein, ...bis an das Ende der Erde.“

Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, uns vollkommen zu erfüllen, werden wir gesalbt und fähig zu dienen und können ein einflussreiches Leben führen.

Der Heilige Geist ist um unseretwillen in uns und um der anderen Willen auf uns.

Eine Übertragung / Salbung kann eine
- Taufe im Heiligen Geist sein,
-
eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist zur Bevollmächtigung,
- eine oder mehrere Gaben des Geistes,
- eine Heilung und
- Segnung oder
- die Einsetzung in ein Amt.

Die Bibel zeigt uns zwei Wege der Übertragung von Salbung auf:

Durch das Auflegen der Hände
(4.Mose 11,16-17: Sammlung der siebzig Ältesten; 5.Mo, 34,9: Josua wurde erfüllt mit dem Geist der Weisheit durch Handauflegung von Mose; 2.Kön. 2,9-15: Elia und Elisa)

Durch Warten auf Gott im Gebet
(In Lukas 24,49: „…in der Stadt bleiben bis ihr ausgerüstet werdet mit der Kraft aus der Höhe“; Joh. 15,1-17: Ruhen und bleiben am Weinstock; in intimer Nähe mit Jesus sein; am verborgenen Ort im Alltag, um vorbereitet und ausgerüstet zu sein, angeschlossen an die Ressourcen des Himmels; evtl. verbunden mit dem dringenden Begehren: „Zeig uns deine Herrlichkeit“

Salbung kann von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden.

Wichtig ist festzuhalten, dass ein Mensch so etwas niemals von sich aus tun kann. Es ist Gnade und ein souveränes Handeln Gottes. Gott entscheidet jemanden mit Gnade zu salben und wann die Hände aufzulegen sind.

Biblische Beispiele:

Die Einsetzung in Ämter:
1.Tim 4,14 ,1.Tim 5,22, Apg.6,6

Heilung und Segnung: Mk.10,16, Mt.19,13-15; Segnung der Kinder, Mk.5,23; Jairus Tochter, Lk.4,40: … sie brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu ihm und er legte d. Hände auf jeden und machte sie gesund; Mk.16,18 (Missionsbefehl an uns auf Kranke die Hände zu legen);

Übertragungen:
Apg.2,1-4: Das Pfingstwunder; Apg.4,29-31: Die Stätte erbebte als sie beteten, alle wurden erfüllt mit dem Heiligen Geist und ausgerüstet, das Wort mit Freimut zu predigen;

Apg.10,44-47: Petrus predigt und der Heilige Geist fällt auf alle, die dem Wort zuhörten; Apg.8,14-17: Petrus und Johannes legten die Hände auf.

Bedingungen, um eine Übertragung zu empfangen:
Wir werden uns unserer persönlichen Unzulänglichkeiten und Not in unserem Leben als Christ bewusst.

In unserem Leben geht es oft mehr um Bildung - als um Glaube, Hoffnung und Liebe - sowie um Vollmacht und Kraft.

Wir brauchen eine lebendige Beziehung und totale Abhängigkeit zum Vater. Es geht darum, Ihn besser kennenzulernen, seine Wesensart, seine Salbung, seine Gnade und die Gaben des Heiligen Geistes, damit harte Herzen aufbrechen, Menschen überführt werden und zu Jesus kommen können.

Wir brauchen eine tiefe Sehnsucht und einen Hunger und einen Durst nach Veränderung, sodass wir den geistlichen Zustand tief in uns spüren - außerdem eine ernsthafte Sehnsucht und Weckruf nach einem siegreichen Leben.

Unser Leben soll immer leerer werden von uns selbst, damit Jesus in uns alles ausfüllen kann und wir überfließen und ihm zur Ehre leben, lieben und dienen.

Achtung: Keine geistlichen Höhenflüge anstreben, um uns gut zu fühlen oder nach Erfahrungen streben, die unser Ego und geistlichen Stolz aufbauen.

Dr. Billy Graham schrieb:
Christen verschwenden ihre Zeit damit, nach Vollmacht zu suchen, die sie nicht vorhaben einzusetzen:

- Kraft im Gebet, wenn wir nicht beten.

- Stärke im Zeugnis geben, ohne Zeugnis zu geben.

- Kraft zur Heiligung, wenn wir nicht versuchen ein heiliges Leben zu führen.
- Gnade zum Leiden, wenn wir nicht bereit sind, das Kreuz auf uns zu nehmen.

- Vollmacht im Dienst, wenn wir nicht dienen.

Jemand sagte mal: Gott gibt die Gnade zu sterben nur demjenigen, der stirbt.

Erweckung hat einen hohen Preis und geistliche Übertragungen bereiten die Menschen darauf vor, diesen Preis auch bezahlen zu wollen.

Es geht nicht nur um die Kraft, die uns erfüllt, sondern auch darum, dass Er uns mit seiner Liebe tauft, die uns am Aufgeben hindert, wenn es hart wird.

Die Taufe der Kraft befähigt uns zu dienen und die Taufe der Liebe, um motiviert den Dienst durchzuhalten, wenn Leid durchzustehen ist.

Wir leben in der von Gott verheißenen Bestimmung für unser Leben - nicht nur weil wir einmal eine Übertragung oder eine Prophetie empfangen haben, sondern weil wir uns entschieden haben, im Glauben das anzunehmen, was Gott versprochen hat - was auch immer es kostet.

Wir geben uns/unser Leben Jesus hin, wir tauchen tiefer und tiefer in seine Liebe hinein, in vollkommener Unterordnung und unter seiner Führung und seinem Schutz.

Unser Schlüssel ist: Leben in Jesus! In intimer Nähe, Demut, Glaube und Hunger – dies führt uns in seine Vollmacht, seine Liebe und in radikalen Gehorsam ihm gegenüber, damit die Tage Jesu auf Erden fortgesetzt werden.


Literatur:
- Iverna Tompkins, In Gottes Zeitplan, ISBN 978-3-9807415-6-9
- Randy Clark, Es gibt mehr!, ISBN 978-3-940538-68-0