3.5 Das Sprachengebet
Das Sprachengebet /Reden in Zungen – grie.: Glossolalie
Was sagt die Bibel über das Sprachengebet?
Die Zungenrede trat zum ersten Mal Pfingsten auf:
Apg.2,2: „Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daher fahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen.
3 Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen.
4 Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen an in andern Zungen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“
Fakten aus diesen Versen:
Die Jünger wurden zuerst mit dem Heiligen Geist erfüllt, dann fingen sie an in Sprachen zu reden (Vers 4).
Das Zungenreden ist eine vom Heiligen Geist inspirierte Sprache (Vers 4).
Auch Paulus wurde, bevor er in Zungen redete, mit dem Heiligen Geist erfüllt (Apg.9,17+ 1.Kor.14,18).
Auch auf die Leute im Hause des Kornelius fiel zuerst der Heilige Geist. Die Folge war, dass sie in Zungen redeten:
Apg.10,44: „Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten.
45 Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, dass die Gabe des heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde.
46 Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott hoch preisen.“
Die meisten Informationen über das Zungenreden erhalten wir aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther:
1. Korinther 14,1: „Strebet nach der Liebe; doch strebet auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, dass ihr weissagen könnet!
2 Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand vernimmt es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.
3 Wer aber weissagt, der redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.
4 Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
5 Ich wünschte, dass ihr alle in Zungen redetet, noch viel mehr aber, dass ihr weissagen könntet. Denn wer weissagt, ist größer, als wer in Zungen redet; es sei denn, dass er es auslege, damit die Gemeinde Erbauung empfange.
6 Nun aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch käme und in Zungen redete, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete, sei es durch Offenbarung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre?
7 Ist es doch ebenso mit den leblosen Instrumenten, die einen Laut von sich geben, sei es eine Flöte oder eine Harfe; wenn sie nicht bestimmte Töne geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird?
8 Ebenso auch, wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampfe rüsten?
9 Also auch ihr, wenn ihr durch die Zunge nicht eine verständliche Rede gebet, wie kann man verstehen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.
10 So viele Arten von Sprachen mögen wohl in der Welt sein, und keine ist ohne Laut.
11 Wenn ich nun den Sinn des Lautes nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Fremder sein und der Redende für mich ein Fremder.
12 Also auch ihr, da ihr eifrig nach Geistesgaben trachtet, suchet, zur Erbauung der Gemeinde daran Überfluss zu haben!
13 Darum: wer in Zungen redet, der bete, dass er es auch auslegen kann.
14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht.
15 Wie soll es nun sein? Ich will im Geiste beten, ich will aber auch mit dem Verstande beten; ich will im Geiste lobsingen, ich will aber auch mit dem Verstande lobsingen.
16 Sonst, wenn du im Geiste lobpreisest, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er nicht weiß, was du sagst?
17 Du magst wohl schön danksagen, aber der andere wird nicht erbaut.
18 Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede.
19 Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstande reden, damit ich auch andere unterrichte, als zehntausend Worte in Zungen.
20 Ihr Brüder, werdet nicht Kinder im Verständnis, sondern an Bosheit seid Kinder, am Verständnis aber werdet vollkommen.
21 Im Gesetz steht geschrieben: «Ich will mit fremden Zungen und mit fremden Lippen zu diesem Volke reden, aber auch so werden sie mich nicht hören, spricht der Herr.»
22 Darum sind die Zungen zum Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.
23 Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme, und alle würden in Zungen reden, und es kämen Unkundige oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, ihr wäret von Sinnen?
24 Wenn aber alle weissagten, und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen überführt, von allen erforscht;
25 das Verborgene seines Herzens würde offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig in euch sei.
26 Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung!
27 Will jemand in Zungen reden, so seien es je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus.
28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde; er rede aber für sich selbst und zu Gott.“
Die Fakten aus diesen Versen:
- Die Zungenrede ist die einzige Geistesgabe, die zur eigenen Erbauung dient (Vers 4).
- Wer in Zungen redet, redet zu Gott (V.2)
- Prophetie (Weissagung) hat einen höheren Stellenwert als das Zungenreden ohne Auslegung (Vers 5).
- Öffentliche Zungenrede mit Auslegung im Gottesdienst dient der Auferbauung der Gemeinde (Vers 5). Es sollen zwei oder drei nacheinander reden (Vers 27).
- Paulus wünscht den Korinthern, dass alle in Zungen reden würden (Vers 5).
- Derjenige, der die Gabe des Zungenredens hat, soll darum beten, dass er sie auch auslegen kann (V. 13).
- Wenn jemand in Zungen redet, betet sein Geist zu Gott, ohne dass er die Laute verstandesgemäß nachvollziehen kann (Vers 14).
- Es gibt ein Singen in Zungen, zum Lob Gottes (Vers 15+16).
- Paulus ist überaus dankbar für die Gabe des Zungenredens und praktiziert sie oft (Vers 18).
Jesus bereitete zu seiner Lebzeit die Jünger auf die zukünftigen Ereignisse vor:
Markus 16, 15 „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! 16 Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. 17 Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden ,...“
Paulus fragt die Christen in Ephesus:
Apg.19,2: „Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen: Wir haben nicht einmal gehört, ob ein heiliger Geist sei! 3 Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des Johannes. 4 Da sprach Paulus: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. 6 Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten. 7 Es waren aber im Ganzen etwa zwölf Männer.
Fakten aus diesen Versen:
Die Christen in Ephesus glaubten an Jesus. Sie wurden von Paulus getauft. Dann wird beschrieben, wie man die Gabe des Zungenredens erhalten kann: Unter Handauflegung wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt. Die Folge des Erfülltseins war, dass sie in Zungen redeten und weissagten (=prophezeiten).
Die Liebe hat einen höheren Stellenwert als Prophetien und Zungenrede:
1.Kor.13,8:
„Die Liebe hört nimmer auf, wo doch die Prophezeiungen ein Ende haben werden, das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufgehoben werden soll.
Erst wenn Jesus wiederkommt und seine Braut, die Gemeinde, heimholt, werden diese drei Geistesgaben überflüssig: Prophezeiungen, Zungenrede und Erkenntnis.
Paulus listet in 1.Kor.12 verschiedene Geistesgaben auf – darunter ist auch die Gabe des Zungenredens:
10 „einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen.“
1.Kor.14,1:
„Strebet nach der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben...“
Literatur:
- Christian A. Schwarz, Der Gabentest
- Kenneth E. Hagin, Das Sprachengebet